REVIEW: The Wounded Healer (PREYRS)
BY Meisenkaiser
PREYRS – das ist die Fortsetzung Solokarriere der nordirischen Singer- und Songwriterin Amy Montgomery als Band. Eine stilistische Einordnung fällt schwer, ein Sound irgendwo zwischen Alternative Rock, Grunge und Classic Rock. Frau Montgomery selbst meint, es sei„heavy, healing alternative rock“– kraftvoll, dunkel und gleichzeitig zutiefst reinigend. Vor allem für sie selbst, denn für Amy ist das Komponieren mehr als ein kreativer Prozess: Es ist Schattenarbeit in musikalischer Form. Jeder Song bedeutet, sich dem Verborgenen zu stellen – dem Ungeheilten, Unausgesprochenen, Unaufgelösten. Man nehme „Zero, Ones & Lies“, ein anklagendes Stück Rock mit Punkanleihen. Kein Wunder, dass Amy schon als „Tochter von Patti Smith und Iggy Pop“ bezeichnet wurde. Beim Schreiben begibt sie sich, wie sie in einem Interview sagte, stets in eine Art rituelles Spannungsfeld, in dem Schmerz und Bewusstsein aufeinandertreffen. Das war diesmal ein See in Kanada, einen Monat lang arbeitete sie mit Co-Songwriter, Drummer und Produzent (und Mitglied der Posthardcorler Mojo Fury) Michael Mormecha am ersten PREYRS-Album – bei minus 20 Grad. Diese Kälte ist „The Wounded Healer“ nicht anzumerken. Das Album ist sicherlich keine leichte Kost, warum auch, es erscheint ja schließlich bei Pelagic. Aber es gibt groovige Rhythmen, raue Gitarren und eindringlich-emotionale Vocals, einfach authentischen Sound von einer Kapelle, die ihre Musik lebt. Die Platte ist wirklich vielschichtig und interessant – live dürften PREYRS ein echtes Erlebnis sein. Bleibt zu hoffen, dass es mit der Heilung klappt, denn „after sadness, there is life“ – wie es im selbstbewusst-optimistischen, fast positiven „Bring Ur Bruises“ heißt. Bleibt ein Geheimnis: Auf der vorliegenden CD befinden sich elf Songs, in sämtlichen anderen Quellen gibt es nur zehn Tracks. Wie heißt das Lied und wo kommt es her? Mysteriös. Passt aber irgendwie.
THE WOUNDED HEALER
| Band: | PREYRS |
| Genre: | |
| Tracks: | 11 |
| Länge: | 40:55 (Unbekannt) |
| Label: | Pelagic Records |
| Vertrieb: | Cargo |



